Die fünf wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Automatisierung von Produktion und Logistik

Tereza Čechová Aimtec
18. 2. 2021 | 9 Minuten Lesen

Die Automatisierung von Logistik und Produktion schreitet immer weiter voran. Der stetig steigende Effizienzdruck, die fortschreitende Digitalisierung sowie die Möglichkeit einer flexibleren Personalplanung haben diesen Trend noch weiter beschleunigt. All das hat den Weg für neue Technologien aus dem Bereich Automatisierung geebnet. Wie lässt sich das Potenzial von Automatisierung in der Logistik maximieren und gleichzeitig sicherstellen, dass ein Projekt so glatt wie möglich verläuft?

1. Ein enthusiastischer Projektleiter, der eine klare Vision hat und die Zügel in der Hand behält

Derjenige, der Automatisierungsprojekte im Unternehmen federführend vorantreibt, muss nicht notwendigerweise der CEO oder Inhaber sein. An dessen Stelle tritt jemand, der alle Prozesse im Detail kennt, das Vertrauen des Teams und die Möglichkeit hat, seine Vision zu erklären und dann zu implementieren. Prädestiniert ist dafür ein Logistikmanager. Manchmal übernimmt ein Inhaber oder CEO diese Rolle, allerdings fehlt in diesen Fällen immer etwas – üblicherweise Expertise und Zeit.

RISIKO: Was, wenn ich keinen enthusiastischen Projektleiter für mein Automatisierungsprojekt habe?

Was ist die häufigste Achillesferse bei Automatisierungsprojekten? Das Fehlen einer langfristigen Vision für den Idealzustand der Logistik. Ohne eine solche enden Projekte oft frühzeitig in Sackgassen und erreichen eine Umsetzung im Wirkbetrieb nicht. Ein Projektleiter ohne eine konkrete Vorstellung dessen, was er eigentlich erreichen will, scheitert häufig bereits am Ausformulieren von Anforderungen an Lieferantenangebote. Das kann den gesamten Prozess verlangsamen, ihn sogar um Jahre verzögern. Wenn Aufgabenstellung und Anforderungen verwirrend und unausgegoren sind, kann auch der schlauste und beste Lieferant nicht weiterhelfen. Das Unternehmen wird zu teure und nicht-passgenaue Angebote erhalten, die ein ganz anderes Problem ansprechen, als eigentlich gelöst werden soll. Was ist die Lösung hierfür? Beratung und Weiterbildung. Referenzbesuche in Fabriken, die ähnliche Lösungen bereits einsetzen, sind sehr hilfreich.

Die häufigste Achillesferse von Automatisierungsprojekten ist die Absenz einer langfristigen Vision des Idealzustandes der Logistik. Fehlt sie, klemmt das Projekt bereits in der Vorbereitungsphase.

2. Ein starkes und zuverlässiges internes Team

Man mag sich fragen: „Ist das interne Team wirklich so wichtig? Wir haben doch einen fähigen Manager mit klaren Vorstellungen!“ Auch wenn der Projektleiter eine klare Vision davon hat, was, wie und warum getan werden muss, ist er auf ein erfahrenes Team angewiesen. Ohne dieses kann er seinen Plan nicht auf funktionale Einzelschritte herunterbrechen, die zu den Fähigkeiten und Aufgabenbereichen der einzelnen Teammitglieder passen. Es kommt oft vor, dass Projekte wegen Unsicherheiten der internen Teams auf Eis gelegt werden. Es gibt sogar Fälle, in denen die Dynamik des Vorbereitungsteams zu Aufruhr im Management geführt hat. Letztlich ist Vertrauen absolut essenziell.

RISIKO: Was ist, wenn kein starkes internes Team vorhanden ist?

Ein einzelner Mitarbeiter als Zugpferd kann den Kickoff des Projektes durchaus stemmen, aber Einzelkämpfern geht die Luft in der Regel schnell aus. Obwohl es oft den Anschein hat, als würde die Zusammenarbeit mit Kollegen aus verschiedenen Bereichen und Spezialisierungen Projekte verlangsamen, erhöht Kooperation am Ende nicht nur drastisch die Erfolgsaussichten der neuen Lösung, sondern fördert auch ihre nachhaltige Wirkung. Haben Sie keine Scheu, weitere Experten hinzuzuziehen. Sie werden es nicht bereuen.


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3. Ein erfahrener Technologiepartner, der die Vor- und Nachteile erklärt

Lassen Sie sich helfen! Wir haben noch nie ein Projekt gesehen, das es ohne die Hilfe von Partnern bis zur Umsetzung geschafft hat. Wie sollte das auch funktionieren? Ein Technologiepartner ist dafür da, um Katastrophen abzuwenden. Er bietet die Expertise aus dutzenden, ja hunderten Projekten, kann alles anhand spezifischer Beispiele erklären und wenn es nicht nach Plan läuft, findet er den Weg aus der Sackgasse heraus. Außerdem wird ein professioneller Technologiepartner nur Vorschläge machen, die auch wirklich technisch umsetzbar sind. Er zeigt auf, wo die Grenzen des Machbaren sind, wird sich an die Anforderungen halten und alles ausschließen, das zu teuer oder zu riskant sein könnte.

Neue Lösungen sind oft auch Kompromisse. Es geht nicht nur darum, die Vision der Logistik eins zu eins umzusetzen. Es gilt auch, die Möglichkeiten der verschiedenen Technologien auszuschöpfen und den Grad der Automatisierung anzupassen. Ebenso wichtig ist es, den Preis im Blick zu haben und den Plan schrittweise auszugestalten. Es ist nicht empfehlenswert, zu versuchen, all das alleine zu stemmen.

RISIKO: Was, wenn ich keinen starken Technologiepartner finde?

Wer die Suche nach dem geeigneten Partner nicht ernst nimmt, steht unter Umständen plötzlich explodierenden Projektkosten gegenüber. Häufig wird das Projekt dann gar nicht final implementiert. Jeder Wechsel hin zu einem anderen Berater senkt Kosten und transformiert das Projekt an sich. Darum macht es Sinn, sich für die Partnerwahl Zeit zu nehmen und einen vertrauenswürdigen Partner zu finden, mit dem man die oben beschriebene Vision teilen kann. Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen. Schließlich geht es darum, zu verifizieren, ob ein möglicher Technologiepartner seine Vorstellungen und Lösungsvorschläge vernünftig darlegen kann – und natürlich darum herauszufinden, ob er in der Lage ist, eine Lösung für Ihr Problem zu liefern.

4. Rückhalt im gesamten Unternehmen als Erfolgsgarant

Ob man will oder nicht,. ein Automatisierungsprojekt hat Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen. Mögliche Zweifler können das Projekt verzögern oder sogar ganz zum Erliegen bringen. Darum ist es wichtig, die Key User schon während der Vorbereitungsphase einzubinden – nicht nur die aus der Logistik, sondern auch aus der IT, der Qualitätskontrolle und der Produktion. Wenn es gelingt, an diesem Punkt eine offene Diskussion in Gang zu bringen und allen Beteiligten den idealen Verlauf des Projekts zu vermitteln, ist das oft schon die halbe Miete.

Bei der Auswahl der Partner gilt es zu beachten, dass eine Prozessstandardisierung angestrebt wird. Daher empfiehlt es sich, Kollegen aus den einzelnen Fachbereichen auszuwählen, die geduldig sind und gerne nach Kompromissen suchen, mit denen alle gut leben können. Das wird während des Projektverlaufs sehr wichtig sein.

RISIKO: Was, wenn ich nur mit dem Kernteam arbeiten und keine weiteren Kollegen hinzuziehen will?

Das Ergebnis eines Automatisierungsprojekts muss auf allen Ebenen funktionieren. Wenn man einen Bereich ausklammert, kann dies die Situation erheblich erschweren. Gleichzeitig erhöht dies das Risiko der Ablehnung der neuen Lösung. Das wiederum kann zu Verzögerungen, einem Stillstand oder gar dazu führen, dass die Lösung nach Projektende einfach ungenutzt bleibt. Das kann vor allem dann passieren, wenn man etwas ausrollt, das die Mitarbeiter eigentlich gar nicht wollen und für das ihnen auch das Verständnis fehlt, inwiefern ihnen die Veränderung helfen kann.


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5. Ein flexibler Systemintegrator, der Wachstumsspielraum lässt

Warum benötigt man einen Systemintegrator, wenn doch ein abteilungsübergreifendes Team und ein Technologiepartner zur Verfügung stehen? Während der Vorbereitungsphase mag es noch so aussehen, als wäre die Umsetzung ohne externen Integrator möglich. Aber je weiter die Planungen fortschreiten, desto sicherer muss man sein, dass eine robuste und effiziente Lösung implementiert wird. Die Basis von Automatisierung ist die Integration einer Vielzahl von Technologien und Systemen. Ein Systemintegrator kümmert sich auch um das Abbilden und Beheben von Fehlerzuständen, weiß, welche Szenarien auftreten können und wird sicherstellen, dass das gesetzte Ziel auch erreicht wird. Deshalb ist es wichtig, auf Flexibilität Wert zu legen. Um sich zu überzeugen, empfiehlt es sich, bei Referenzbesuchen bei anderen Unternehmen Lösungen anzuschauen, die der eigenen ähneln und schon im Wirkbetrieb sind. Suchen Sie sich für Ihr Projekt einen Partner, keinen bloßen Lieferanten. Ein guter Systemintegrator hat auch mögliche spontan auftretende Veränderungen der Aufgabenstellung und der äußeren Bedingungen im Blick. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn angestrebt wird, in ein paar Jahren komplett neue Technologien zu implementieren. Letztlich gehören diese Dynamiken bei Automatisierungsprojekten zum täglichen Geschäft.

RISIKO: Was passiert, wenn ich einen ungeeigneten Systemintegrator aussuche?

Selbst wenn man mit einem weniger erfahrenen Systemintegrator zusammenarbeitet, stehen die Chancen gut, dass das Projekt starten kann. Aber ähnlich wie beim Bau eines Gebäudes können in einem solchen Fall unerwartete Qualitätsprobleme auftreten. Diese können Einschränkungen in Bezug die Lösung sein, aber auch fehlende Querverbindungen oder die fehlende Flexibilität, etwas weiterentwickeln zu können, um innovativ zu sein. Wenn man einmal auf einem mit Komplikationen gepflasterten Weg ist, wird es schwierig, wieder zurück zu finden. Eine komplette Lösung oder den Systemintegrator auszutauschen ist sehr kostspielig. Außerdem hat das Unternehmen ja gerade erst den Prozess eines Systemaufbaus durchlaufen. Wie auch beim Bau eines Hauses bleibt der Systemintegrator mindestens zehn Jahre lang als Partner an Bord. Die individuelle Lösung steht dabei über der Technologie. Deshalb ist es umso wichtiger, eine langfristige Vision zu entwickeln.

Sie suchen einen Partner, der bei der Integration hilft?  Konsultieren Sie unverbindlich unseren Experten!

Bei Projekten, in denen Logistik und Produktion automatisiert werden, zahlen sich langfristige Partnerschaften aus: Sowohl in Bezug auf das eigentliche Projekt als auch auf das interne Team, den Technologiepartner und den Systemintegrator. Genau das sind die Leute, die Sie an Ihrer Seite brauchen, wenn Sie Ihre Vision über die nächsten Jahre verwirklichen wollen. .

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