SappyMOM: Wie lassen sich lokale Erfordernisse im zentralen System berücksichtigen?

28. 6. 2022 | 5 Minuten Lesen

In der Welt der ERP-Systeme treffen langfristig zwei gegenläufige Tendenzen aufeinander. Die Forderung des Managements nach Standardisierung des zentralen Systems steht im Widerspruch zu den spezifischen Erfordernissen lokaler Produktionsstätten, denen der „bloße“ Standard nicht ausreicht. Dieses korporative Dilemma wird dann auf lokaler Ebene oft durch konzeptionslose Eingriffe gelöst, die in eine Fragmentierung des Systems ohne angemessene Dokumentation münden. Die Digitalisierungsplattform SappyMOM (SAP Add-on) von Aimtec stellt sowohl die Zentrale als auch einzelne Werke zufrieden, weil sie die flexible Implementierung der Lösung direkt in ERP-Systeme von SAP unter Wahrung ihrer Standards, einschließlich der Möglichkeit einer komfortablen Migration zum neuen SAP/4HANA, ermöglicht.

Mit dem beschriebenen Problem ist praktisch jeder Hersteller konfrontiert, der mehrere Produktionsstandorte betreibt. Gewöhnlich erhält der Chef der zentralen IT-Abteilung Anforderungen an Systemänderungen in den einzelnen Werken, weil die Standardlösung Fehlfunktionen aufweist. Geht die Zentrale auf die lokalen Anpassungen ein, entsteht Spielraum für „kreative Maßnahmen“. Ein SAP-Berater kommt und beginnt, am System herumzubasteln, meist ohne entsprechende Dokumentation. Bei zu vielen Modifizierungen wird die Stabilität des gesamten SAP-Systems aufs Spiel gesetzt. Müsste es erneut implementiert werden, wäre kein Anbieter in der Lage, es mit allen nicht dokumentierten Modifikationen zu rekonstruieren.

Das besonders Praktische an Sappy ist, dass die Entwicklung direkt in unserem firmeneigenen SAP-System stattfindet. Somit bedarf es keiner externen Lösungen oder der Notwendigkeit, Daten an zwei Orten gleichzeitig zu verwalten.

Martin Kozaczuk, IT Project Manager, Eissmann Group Automotive 

Interne Lösung

Als Spezialist für Automotive und gleichzeitig langjähriger SAP-Partner strebt Aimtec die Perfektionierung der Systemfunktionen und ihre Zugänglichmachung auch auf „unterster“ Ebene, d. h. Shopfloor-Ebene, an. Darauf bezieht sich die Abkürzung MOM im Namen der Plattform. „Manufacturing Operation Management bzw. MOM ist die unterste Schicht des Informationssystems, welche die Verbindung zwischen dem IT-System und physischen Prozessen in Produktion und Lager gewährleistet“, erklärt Jan Vápeník, Business Development Manager bei Aimtec.

„Das besonders Praktische an Sappy ist, dass die Entwicklung direkt in unserem firmeneigenen SAP-System stattfindet. Somit bedarf es keiner externen Lösungen oder der Notwendigkeit, Daten an zwei Orten gleichzeitig zu verwalten“, erläutert den wesentlichen Vorteil der Lösung Martin Kozaczuk, IT Project Manager bei der Eissmann Group Automotive. Hier wird Sappy nach und nach in allen Werken weltweit implementiert. „Aimtec entwickelt die bestehenden SAP-Funktionalitäten weiter für das Lager bzw. die Fertigung, und zwar über eine intuitive, bedienungsfreundliche Benutzeroberfläche, wodurch Automatisierung und Digitalisierung des Shopfloor unterstützt werden“, fügt Kozaczuk hinzu. Dabei handelt es sich um einen nachhaltigen, konzeptuellen und dokumentierten Prozess, der für SAP und seine Standards keine Belastung darstellt.

Baukastensystem Sappy

Wie geht die Anpassung an lokale Anforderungen vonstatten? Aimtec verfügt über eine umfangreiche Schablone und gleicht diese mit den Kundenanforderungen ab. Dabei wird der eigene „Baukasten“ genutzt, der aus rund 800 definierten Prozessen, einschließlich ihrer speziell für Automobilunternehmen bestimmten Varianten, besteht. „Meist gibt es Schnittmengen, und wenn nicht, ziehen wir unseren Baukasten heran. Wir konzipieren ein Pilotprojekt und schaffen die Grundlagen für eine Kundenschablone im betreffenden Werk. Beim nächsten Werk wird dann bereits diese Schablone verwendet. Dank einer flexiblen Architektur fügen wir neue Prozesse hinzu, die für das zweite Werk von Bedeutung sind, wodurch die Unternehmensschablone auf eine höhere Version aktualisiert wird und es mit der nächsten Niederlassung weitergehen kann“, beschreibt den üblichen Prozess der Implementierung von SappyMOM Vápeník.

Die Lösung deckt alle Kernfunktionalitäten für Produktionsunternehmen ab – Steuerung von Logistik und Materialflüssen (WMS), Erfassung von Produktionsdaten, Fertigungsprozess und Instandhaltung (MES), Qualitätsmanagement (QMS) und Unterstützung der Kundenlogistik (JIS). Add-on Sappy verfügt gleichzeitig über Tools zur Einbindung progressiver Technologien, die Automatisierung und Digitalisierung in den erwähnten Bereichen unterstützen.

Keine Zeit verlieren

Es ist kein Geheimnis, dass die Firma SAP den Support der bisherigen Systeme einstellt und von allen Benutzern der Übergang zu S/4HANA erwartet wird. Man kann sich leicht ausmalen, wie schwierig diese Migration mit einem deformierten System wäre. SappyMOM arbeitet mit den SAP-Systemen ECC 6.0, EWM sowie S/4HANA und ist daher für einen reibungslosen Umstieg auf ein neues System gerüstet. Mit den Vorbereitungen auf den Übergang sollte man nicht lange zögern, der kürzeste Weg führt dabei über SappyMOM.

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