Pressemeldung

Alles, was Sie über Lieferabrufe wissen müssen

  • 11.10.2018

Lieferabrufe. Ein Terminus Technicus und vor allem ein Prozess, welchen alle lernen müssen, die im Automotive-Bereich überleben und erfolgreich sein wollen. Was verbirgt sich jedoch hinter dieser Zauberformel? Und was wiederum bedeutet ein Rückstand, Sofortbedarf oder Fortschrittszahlen?

Im Idealfall sollten sich der Kunde und der Lieferant im Voraus hinsichtlich der geforderten Ware sowie dem Liefertermin einig werden. Da jedoch sowohl unsere Zeiten als auch die Automobilindustrie turbulent sind, muss die Industrie auf kontinuierliche Veränderungen reagieren. Im Automotive-Bereich werden zur Spezifizierung der geforderten Lieferungen die erwähnten Lieferabrufe (LAB, call-off, Forecast) verwendet. Es handelt sich hierbei um Nachrichten, welche einen Ausblick über einen längeren Zeitraum gewähren und eine grundlegende Unterlage zur Fertigungs- und Einkaufsplanung darstellen. Zeitgleich können sich die Lieferabrufe im Laufe der Zeit verändern, bzw. sie werden mit dem herannahenden Liefertermin immer exakter. Um die Fertigung, Auslieferung sowie die Verrechnung korrekt zu planen, ist es daher notwendig, diese Nachrichten verarbeiten zu können und die Daten hieraus an weitere Systeme zu überreichen, damit das letztendliche Ergebnis den Kundenanforderungen entspricht.   

Für den Fall, dass Sie sich um Lieferabrufe für lediglich einen Ihrer Kunden kümmern müssen, ist eine manuelle Verarbeitung der Daten relativ einfach. Sobald Sie jedoch an mehrere Fahrzeughersteller oder deren Lieferanten ausliefern, wird die Situation komplizierter. Jeder Automobilhersteller stellt nämlich andere Datenstrukturanforderungen, auch die Nachrichten bezüglich verschiedener Produkte des gleichen Kunden können sich unterscheiden, obwohl er sich eines der verbreiteten EDI-Standards bedient. In solchen Fällen wird das spezielle System zum elektronischen Datenaustausch sowie die automatische Verarbeitung zur Notwendigkeit.

Datum / Version 6 .2. 13. 2. 20. 2 27. 2 6. 3. 13. 3. 20. 3. 27. 3. 3. 4.
1.1 100 50 80 90 150 20 50 80 200
1.2   70 80 100 100 50 150 80 200

 Vereinfachtes Beispiel der Änderung von Lieferabrufen im Laufe der Zeit.

Lieferabrufe führen ebenfalls Informationen über den sog. Rückstand oder den Sofortbedarf auf. Ein Rückstand entsteht, sofern Sie einem Automobilhersteller Ihre Produkte nicht zum geforderten Termin liefern. Dies kann eine Kleinigkeit bedeuten, welche Sie mittels der Logistik auf der anderen Seite lösen, in extremen Fällen aber auch eine Expresslieferung mit dem Flugzeug.

Eine weitere nicht standardmäßige Situation welche innerhalb der Automobilindustrie entstehen kann, ist der Sofortbedarf. Dieser entsteht in Fällen, in welchen der Automobilhersteller feststellt, dass ihm Komponenten fehlen, die er in der kürzesten möglichen Zeit erhalten muss, ansonsten ist die Kontinuität der Fertigung gefährdet. Auch in solchen Fällen sendet er eine Nachricht an dessen Lieferanten mit der Anforderung an eine Sonderlieferung. 

Den letzten Terminus Technicus, den wir Ihnen im Zusammenhang mit den Lieferabrufen vorstellen möchten, stellen die Fortschrittszahlen dar. Die Informationen darüber, wie viele Produkte der Kunde bereits eingebucht hat, wie viele sich auf dem Weg befinden und wie viele noch geliefert werden müssen, können Sie aus den Lieferabrufen anhand von Fortschrittszahlen feststellen. Dadurch können Sie diese Informationen einfach im ERP errechnen und überwachen. Das spezielle EDI-System erstellt einen kompletten Report, so dass sich Ihre Angestellten anderen Tätigkeiten widmen können, als dem Überschreiben von Daten aus verschiedenen Systemen. Über die Fehlerelimierung müssen wir wohl gar nicht erst zu sprechen.