Die TAL 2025 bestätigte, dass Digitalisierung nur der Anfang ist. Entscheidend ist Reaktionsfähigkeit
- 20.05.2025
- Pilsen, Tschechische Republik

Wie lassen sich Unsicherheit und das rasante Tempo in der Automobillogistik beherrschen und Prozesse so gestalten, dass sie wirklich zukunftssicher sind? Diesen Fragen widmete sich die diesjährige Konferenz Trends in Automotive Logistics 2025, die am 20. Mai im Parkhotel Pilsen stattfand. Experten aus Unternehmen wie der BMW Group oder Bosch teilten ihre Erfahrungen und präsentierten den Teilnehmern aus den Reihen der Logistiker, IT-Profis, Digitalisierungsmanager und CEOs konkrete Lösungen aus der alltäglichen Praxis.
„Ich hoffe, dass wir heute das Fragezeichen in der Unterüberschrift der Konferenz ‚Digital. Future-Proof?' gemeinsam durch ein Ausrufezeichen ersetzen", eröffnete Richard Brunner von der Industrie- und Handelskammer Regensburg das Treffen. Die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustauschs bestätigte auch Bernard Bauer von der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer: „Die TAL zeigt, wie tschechische und deutsche Firmen kooperieren können. Sie ist ein Raum für den Austausch von Ideen im Bereich der Talententwicklung und digitalen Plattformen." Der diesjährige bereits 24. Jahrgang der Konferenz in Folge befasste sich unter anderem mit der Entwicklung der künstlichen Intelligenz und ihrer praktischen Nutzung in Logistik und Standardisierung bzw. mit Veränderungen in Verbindung mit dem Eintritt einer neuen Generation in den Arbeitsmarkt. Das Programm bereicherten zudem zwei Podiumsdiskussionen.
Künstliche Intelligenz: Buzzword oder Game Changer?
„Investieren Sie in KI nicht allein. Nutzen Sie das Potenzial von Open-Source-Projekten, wobei Unternehmen ihr Know-how teilen und dadurch die Effizienz ihres Einsatzes erhöhen", appellierte der Journalist und geschäftsführende Gesellschafter der Firma impact media projects Thilo Jörgl in seinem Eröffnungsvortrag. Er zeigte gleichzeitig einige Beispiele auf, wie KI in Logistik und Produktion praktisch eingesetzt werden kann.
Mojmír Barák von Škoda Auto präsentierte die schrittweise Einbeziehung künstlicher Intelligenz und neuer Technologien in Logistikprozesse – vom Materialtransport über die Verpackung bis hin zur täglichen Kommunikation. Selim Caluwaerts von Safran Cabin demonstrierte den Einsatz von KI bei der Qualitätskontrolle und verglich den Erfolg mit der Kontrolle durch einen Menschen.
Eine nachhaltige Zukunft muss heute beginnen
Wie wird die Automobillogistik 2030 aussehen? Darüber debattierten die Redner auf einer Podiumsdiskussion unter der Überschrift „Digital. Future-Proof?“. Die Experten waren sich einig, dass wir uns nicht nur auf eine erhebliche Zunahme der Einbindung von KI, sondern auch auf häufigere Cyberangriffe einstellen müssen. Eine Schlüsselrolle werden weiterhin qualitativ hochwertige Daten spielen, auf denen die Logistik aufbauen kann. Die zweite Podiumsdiskussion war direkt auf die tschechische Logistik ausgerichtet. Wie stellt man ein Digitalisierungs- oder Automatisierungsprojekt zusammen und wählt den richtigen Partner aus? Was in Projekten möglich ist und was nicht, diskutierten Vertreter der Vereinigung SKLAD.
Über ein anspruchsvolles Projekt zur Implementierung einer standardisierten Plattform sprach Tobias Mayr von der BMW Group. Das Unternehmen, welches als eines der ersten auf SAP in der Cloud umstellte, will 30 globale Standorte und 90 End-to-End-Prozesse vereinheitlichen.
Reale Fabriken = reale Probleme und ihre Lösung
Standardisierung ist teuer. Um sie am Laufen zu halten, braucht man nicht nur Ressourcen, sondern auch ein erfahrenes Team. Tomas Brotz von Siemens stellte ein Framework vor, das Unternehmen hilft, Zeit zu sparen und die häufigsten Fehler bei der Implementierung von Standards zu vermeiden.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen einer Universität und einem Technologieunternehmen präsentierten Jiří Maršík von Bosch und Zdeněk Bečvář von der Tschechischen Technischen Universität in Prag (ČVUT). Eine der ersten planmäßigen Industrieanwendungen eines privaten und damit völlig sicheren 6G-Netzes deckt die gesamte Fabrik ab und gewährleistet die drahtlose und extrem schnelle Kommunikation innerhalb des Unternehmens.
Robustes System und Technologien als Basis
Hinter jeder intelligenten Logistiklösung stehen Technologien, die eine flexible Entwicklung ermöglichen – von Sensorik bis hin zu robusten ERP-Systemen. Diese bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Automatisierung, wie in den Vorträgen zu hören war und auch die Partnerschaft der Veranstaltung mit Zebra Technologies und SAP bestätigt. „Die Konferenz TAL bildet regelmäßig einen Anziehungspunkt für wichtige Akteure aus Logistik und Produktion und ist damit die ideale Plattform für den Erfahrungsaustausch und Aufbau neuer Partnerschaften. In diesem Jahr begeisterte uns die Präsentation der BMW iFactory, bei der anklang, dass SAP ein integraler Bestandteil ihrer digitalen Transformation ist. Wir freuen uns, gemeinsam mit Aimtec einen Beitrag zu derartigen innovativen Projekten leisten können", sagte Tomáš Soudský von SAP.
Technologien entwickeln sich weiter, aber im Mittelpunkt des Geschehens steht immer noch der Mensch. Wir müssen nur die Wahrnehmung seiner Rolle auf ein neues Niveau heben. „Die Logistik verändert sich, und die TAL ist eine großartige Plattform, um unsere innovativen Lösungen mit Experten und Kunden zu teilen. Entscheidungen, die früher durch den Menschen ohne entsprechende Unterlagen gesteuert wurden, basieren heute auf intelligenter automatischer Auslösung, Sensoren und Datenströmen", so Jan Flodrman von Zebra Technologies.
Vinyl-Automatisierung mit melodischer Rendite
Den Abschluss der Konferenz bildete die Automatisierung der Logistik gänzlich außerhalb des Automobilsektors. Es ging in die Musikindustrie. 1993 produzierte das tschechische Unternehmen GZ Media gerade einmal 365 Vinylschallplatten. Heute kommt jede dritte Schallplatte weltweit aus diesem Werk. Michal Štěrba, Direktor des seit 1951 bestehenden Traditionsunternehmens, erzählte die Geschichte der Expansion von Tschechien in die USA und nach Kanada, sprach aber auch über die gewandelte Wahrnehmung von Musikträgern, die zu Artefakten wurden. „Tschechische Firmen sind zu Recht stolz auf das, was sie leisten können. Es ist großartig, dass wir dies unter der Leitung von Aimtec auf dieser Konferenz miteinander teilen und voneinander lernen. Der Aufbau einer Gemeinschaft ist das, was in der heutigen Gesellschaft fehlt“, fügte Štěrba am Ende seines Vortrags hinzu und setzte damit einen inspirativen Rahmen um die gesamte Veranstaltung Trends in Automotive Logistics 2025.
TAL 2025 – Digital. Future-Proof?
Dienstag, 20. Mai 2025 / 8:30–17:00 Uhr + Abendliches Networking Parkhotel Pilsen (U Borského parku 31, 301 00 Pilsen)
Das komplette Programm ist verfügbar auf der Webseite der Konferenz unter: https://www.talconference.com/program/.
Hauptpartner: SAP, Zebra Technologies
Partner der Konferenz: AIM PARTNERS, Akkodis, Alpega, Asprova, Bayern Innovativ, Beratungsbüro Oberpfalz, Bosch, Europaregion Donau-Moldau – Beratungsbüro Niederbayern, Südböhmische Wirtschaftskammer, KUKA Robotics, LogTech, Mediterranean Shipping Company, Bezirk Pilsen mit Unterstützung der Europäischen Union und des Ministeriums für Schulwesen und Sport, Siemens, SKLAD (Vereinigung Kompetenter Logistiker und Lieferanten), STILL, UWB eRacing Team Pilsen und Happenee.
Medienpartner: Aimtec Insights, Automa, CIO Trends, Computertrends, Dopravní noviny, IT Systems, Logistika.Tv, Packaging Herald, praktická LOGISTIKA, Reliant Group, Svět průmyslu, The Best of Logistics, TRANSPORT a LOGISTIKA CZ, Vše o průmyslu
Organisatoren: Aimtec, IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim, Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer
Aimtec
In den über 27 Jahren unseres Bestehens haben wir weltweit mehr als 5 800 Projekte erfolgreich abgeschlossen. Wir helfen bei der Digitalisierung und Automatisierung von Produktion, Logistik, Planung und Lieferkette zu einer funktionalen Einheit, damit die Transformation echte Vorteile bringt – für ein einzelnes Werk und die gesamte globale Kette. Schnell, logisch, nachhaltig. Wir vereinen unter einem Dach Experten für mehrere Digitalisierungsbereiche – von SAP-Spezialisten über industrielle Digitalisierung, Automatisierung und Advanced Planning bis hin zu EDI oder Hardware. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen wie Continental, DENSO, Magna, Lear Corporation und SCHERDEL.
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